Wir, die Kinder aus dem Heistmer Wald wollen Euch erzählen, wie so ein Jahr bei uns im Wald aussieht.

In einem Jahr erleben wir die Jahreszeiten hautnah. Wir wissen, was wir anziehen, damit wir immer Spiel bereit sind. 

Jedes Jahr im September, halten wir uns statt im Wald, für eine Woche an der Elbe auf. In dieser Zeit lernen wir ganz viel über das Leben am Wasser. Zum Beispiel wie man die Wellen einschätzt, wenn ein Schiff vorbeifährt, von welcher Seite die Wellen kommen und ob jedes Schiff gleich große Wellen schlägt. Wir lernen ganz viel über Ebbe und Flut. Wir finden heraus, was ein Düker ist, und wir erfahren, warum es so viele Schafe auf der Hetlinger Schanze gibt und was der rote Punkt am Po der Schafe bedeutet.

“Für Kinder, die am Wasser oder in der Nähe der Elbe aufwachsen, sollte es eine Selbstverständlichkeit sein über all diese Dinge Bescheid zu wissen,“ sagt Andrea.

Nach dieser wunderschönen Woche an der Elbe verabschiedeten wir uns vom Strand. Wir steckten noch ein kleines Feuer für leckere Grillwürstchen an.

Wieder in der alten Heimat, in unserem Wald angekommen, ging es für uns Kinder gleich weiter. Einer unserer Väter hatte in der Zwischenzeit eine Brücke über einen Graben gebaut und die Männer vom Bauhof hatten gerade auf unserem neuen Waldkindergartengelände einige kaputte Kiefern geschlagen. Die dufteten herrlich nach Harz. Mit ein paar Kieferscheiten konnten wir wunderbar spielen und ein Containerschiff nachbauen. Die frischen Scheite waren dann unsere Schiffscontainer. 

Am Ende des Tages haben wir noch nachgeschaut, ob auf dem Hochbeet schon ein paar von unseren angebauten Kartoffeln gewachsen waren. Mit den geernteten Kartoffeln haben wir dann noch ein kleines Fest gefeiert, wo der Kartoffelkönig und auch die Apfelkönigin bei uns zu Besuch waren.

Wenn der Sommer zu Ende geht und der Oktober den Herbst einläutet, finden wir im Wald die wunderschönsten Blätter für unsere Laternen, die wir jedes Jahr gemeinsam basteln, um damit im November das Laternenfest zu feiern. Der Heistmer Wald wird dann ganz wohlig mit all den vielen Laternen. Wir machen es uns dann recht gemütlich und essen ein warmes Süppchen, welches wir immer gemeinsam mit unseren Eltern und Erzieherinnen zubereiten. Zum Abschluss unseres Laternenfests führen wir meistens noch ein kleines, selbst eingeübtes Theaterstück auf. Das macht großen Spaß und alle machen mit.

Im Winter basteln wir Weihnachtsgeschenke für unsere Familien und alle, die uns im Jahr unterstützen.

Ein Mal in der Woche mahlen wir selber Haferkörner zu Mehl, kochen daraus einen Haferbrei und essen zum Frühstück alles auf. Mmh... das ist lecker und der Bauch wird ganz warm.

Wenn es wieder wärmer geworden ist, sammeln wir Ostereier auf einer Wiese. Wir singen Frühlingslieder und malen in unsere Malhefte.

Auch fängt jetzt unsere Waldschule an. Alle Vorschulkinder werden hier auf die Schule vorbereitet.

Im Sommer, wenn es schön warm ist, geht es wieder für 2 Wochen an die Elbe. 

Überhaupt machen wir zwischendurch herrliche Ausflüge, wo wir unsere Welt kennenlernen. Bücherei, Feuerwehr oder zum Klettergarten u.v.m. Manchmal kommt auch Nicole und macht mit uns Yoga im Wald. Einmal in der Woche liest unser Märchenopa für alle Kinder ab 5 Jahre ein Märchen vor.

Montag, Mittwoch und Freitag bringt Andrea ihren Hund Emma mit. Emma kann tolle Tricks machen und wir lernen viel von Ihr und über Hunde. Wenn wir durch den Wald wandern und Emma ist dabei, dann kann Sie vor uns schon hören und riechen, wenn ein Reh oder Wildschwein in der Nähe ist. Sie ist ein ausgebildeter Therapiebegleithund und unterstützt Andrea bei Ihrer Arbeit im Waldkindergarten. Andrea sagt, das Emma ein wichtiges Bindeglied zwischen Mensch und Natur ist.

Wir sind alle richtig mutige, starke und fröhliche Kinder. Und wenn mal jemand traurig, ängstlich oder schüchtern ist, kommen Andrea, Maren oder Isabell und helfen uns, damit alles besser wird.